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1500 |
1532 wandert die Familie von Cord Roosen
(1495-1553) aus den Niederlanden als Taufgesinnte nach Deutschland (Steinrade bei Lübeck)
ein. Cord Roosen arbeitet als Landwirt und Pulvermacher. Wie heute noch viele Roosens gehört er
und seine Familie zu der religiösen Minderheit der Mennoniten, einer
pazifistisch - protestantische Glaubensrichtung. Sein jüngster Sohn Geerlinck Roosen
(1532 - 1611) pachtet 1566 den zum Gute Mori gehörenden Hof Holzkamp bei Lübeck. Dort
lebt die Familie lange Zeit. |
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1600 |
Geerlink Roosen's Sohn , Paul Roosen (1582
- 27.2.1649) wandert nach Hamburg aus. Dort gründet er 1611 die Gerberei an der
Großen
Freiheit. 1619 folgt der Erwerb von Grundbesitz nördlich der Großen Roosen
Straße. Nach ihm
ist heute noch die Paul Roosen Straße in St. Pauli benannt. In seinem
Auftrag wird der heute im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe
ausgestellte Wappenteller hergestellt.
Sein Sohn Coordt III Roosen (29.2.1629 - 10.3.1688) erlernt das Handwerk Leinwandbereitung in
Friedrichstadt und den Handel bei seinem Bruder Gerrit. Er reist mit seinem
Bruder Herman I Roosen (11.3.1627 - 3.4.1696 von Beruf Lederhändler) durch
Deutschland und Italien. Coordt setzt die Lohngerberei seines Vaters an
Der Großen Freiheit in Altona fort. Er verkauft 1677 einen Teil seines Grundstücks an die
Mennonitengemeinde, dort wo deren Kirche erbaut wurde. Der Sohn von Coordt III Roosen,
Johann V Roosen-Runge ist der Stammvater der Linie Roosen-Runge (ab 1856 Roosen-Runge).
Zur Erinnerung an seinen Pflegevater, den Kaufmann Johann Runge, nimmt
er den Namen Roosen-Runge an. Johann Runge ist sein Pflegevater, er
wurde aber nicht adoptiert. Der
jüngere Bruder von Coordt III Roosen, Gerrit Roosen (8.3.1612 -
20.11.1711) ist Diakon der Mennonitengemeinde. Er verfasst viele Schriften,
besitzt
Grundstücke in Holstein und machte namhafte Stiftungen für die Gemeinde. Er
lässt für
seine sieben Kinder jeweils einen Silberbecher erstellen. Auf ihm
sind die Kinder als Rosen dargestellt. Es existiert heute nur noch ein Becher, der sich
wie der Wappenteller im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindet. |
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1700 |
Berend I Roosen
(11.7.1705 - 3.6.1788) erwirbt die Grundstücke an den Vorsetzen
und am Brauerknechtsgraben, desgl. die Kramersche Werft am Reiherstieg. Dieses
ist die erste
roosensche Werft an der Elbe ist und wird zur Reiherstiegswerft.
Berend I Roosen bewohnt auch das Turmhaus und
erbaute die Roosenbrücke
an den Vorsetzen.
Im Laufe der Jahre finanziert die Familie drei neue Türme der St.
Michaelis Kirche teilweise oder ganz.
Ein Sommersitz der Familie ist das
Roosensche Holzhaus an der Elbchaussee
388, das heute noch existiert. Es wird erbaut von
Berend III Roosen
(7.5.1757 - 5.4.1820) dieser kauft 1798 auch das Anwesen in Nienstedten, Elbchaussee 147.
Salomon I Roosen (7.7.1717 -15.12.1795) kaufte 1772 die Häuser am
Neuen Wall 82-84. Er besitzt auch die Speicher auf der anderen
Straßenseite. Zudem hat er den Landsitz
Eichenlust in
Klein Flottbek. Dieser befindet sich in der jetzigen Baron-Vogt-Straße 27. Salomon
ist 1768 Diakon der Kirchengemeinde. Er ist der Begründer des
NEUEN-WALL-Zweiges. Ein weiterer bedeutender Kaufmann der Familie in
diesem Jahrhundert ist Berend II Roosen
(30.6.1744 - 3.4.1829), Mennonit und Inhaber von "Paul Kramers Witwe & Berend
Roosen und Berend Roosen, Hermanns Sohn". Er lebt im
Kranichhaus,
neben dem Turmhaus in den Vorsetzen 4, später Jungfernstieg und besitzt
das Sommerhaus "die Bost" in Dockenhude. Sein Sohn
Salomon
II Roosen erwirbt den Sommersitz in Nienstedten an der
Elbchaussee
386. |
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1800 |
Die Kaufmannsfamilie unter Berend Paulus Roosen
(1792 bis 1875) erwirbt den Roosenspark in Othmarschen. Die
Handelsflotte umfasste bis dahin insgesamt 99 verschiedene Schiffe.
Sein Sohn Berend Otto Roosen (28.9.1832 - 28.1.1912) der später
Besitzer einer Ziegelei bei Wilster wird 1890 Gründer der Schmelztiegelfabrik B. Otto
Roosen in Bahrenfeld. Er wohnt bis 1895 in Bahrenfeld in einem
selbstgebauten Haus in der
Kirchenallee und später in Othmarschen. Er ist Stadtabgeordneter
in Altona und Diakon der Mennonitengemeinde. Er wurde zum Begründer des OTHMARSCHNER-Zweiges.
Rudolph Roosen (22.10.1830 - 7.1.1909) ist
seit 29.12.1890 Senator der freien Hansestadt Hamburg. Aus diesem Grund
befindet sich das Wappen der Familie
Roosen neben dem Hauptportal des Rathauses der Hansestadt. Eduard Roosen
erwirbt den Landsitz an der Elbchaussee 435. |
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1900 |
Die Roosensche Familie treibt weiterhin Handel.
Verschiedene Gesellschaften werden gegründet. Die Zeit der
Segelschiffe und
Reeder geht
dem Ende zu.
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2000 |
Ein Teil der Familie wohnt noch in Hamburg. Ein
anderer Teil zog nach Kassel in Hessen. Ein Teil der Familie lebt in die Nähe von
Aschaffenburg in Bayern. In Argentinien, Paraguay, Brasilen, Australien und Amerika gibt
es auch Zweige der Familie. |
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Das Wappen der Familie. Auf dem Schild sind
drei Rosen abgebildet, das Symbol der Familie. Über dem Schild steht ein Harnisch für
Wehrhaftigkeit und Stärke. Auf dem Harnisch ist ein Kranich zu sehen. Er ist das Symbol
für Handel, da er ein Zugvogel ist. Der Sage nach hatte der Kranich, wie im Orginalwappen
zu sehen ist, eine Kugel in der einen Kralle erhoben. Diese sollte er auf das Dach des
Kaufmannshauses der Familie fallen lassen, wenn die Geschäfte schlecht gehen, damit alle
aufwachen und bessere Arbeit leisten. Um das Wappen herum ist grünes Efeu angeordnet.
Efeu ist ein immergrünes Gewächs und bedeutet die Vitalität der Familie. |
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